Dezember 2016 - Christmas Carols
Collegium Vocale Bern
Christmas Carols
Leitung Michael Kreis
Streichorchester Ad hoc
Samstag 3. Dezember 2016,
19.30 Uhr
Französische Kirche Bern
Merry Christmas
Wer sich im Dezember mit musikalisch gespitzten Ohren in England
bewegt, trifft sie auf Schritt und Tritt, in den Kirchen, im
Konzertsaal, in den Schulen, aber auch aus den Lautsprechern im
Warenhaus erklingen sie: Die Christmas Carols, alte und neue.
Das Carol hat seinen Ursprung im 12. Jahrhundert in Frankreich als Carole oder Kreistanz- und Prozessionslied. Bis zum 15. Jahrhundert war der Begriff in England, besonders für die Lieder der
Weihnachtszeit, fest verankert. Ab dem 19. Jahrhundert erlebten diese Lieder eine Renaissance, die bis heute in England ununterbrochen anhält. Es gibt Carols für die Osterzeit, für den Advent, aber auch weltliche Carols. Doch es ist an Weihnachten, wo man die meisten und schönsten dieser populären Texte und Melodien findet.
Die Caroltexte und Melodien in unserem Programm umspannen fast 600 Jahre. John Rutter, der Komponist, Arrangeur, Dichter und Herausgeber von mehreren wichtigen Carol-Sammlungen, der 2015 seinen siebzigsten Geburtstag feiern durfte , darf natürlich in unserem Programm nicht fehlen.
Das Collegium Vocale Bern freut sich mit Ihnen auf ein besinnliches Programm, das begleitet wird von einem Streichorchester ad hoc.
November 2016 - Vesper in der Schlosskirche Interlaken
Antonín Dvořák: Messe in D-Dur
Jonann Baptist Hilber: Motetten
Flyer: zum Vergrössern bitte anklicken.
September 2016 - Gioacchino Rossini: Petite Messe solennelle
War Rossinis „Petite Messe solennelle" in der Fassung für zwei Klaviere und Harmonium dem Konzertpublikum vor dreissig Jahren so gut wie unbekannt, ist sie bald vom „Geheimtipp für Musikliebhaber" zu einem beliebten und gerne aufgeführten „Bonbon" der romantischen Chorliteratur geworden. Die bescheidene Besetzung und die oft scheinbar einfache musikalische Textur des Chorsatzes trägt zur Beliebtheit des Werkes bei. Gerade auch bei kleineren Chören, welchen die grosse romantische Konzertliteratur schon allein wegen der Besetzung nicht zugänglich ist.
Rossinis „Petite Messe solennelle" entstand 1863 in Passy bei Paris, wo der Komponist eine Villa gekauft hatte. Für die Einweihung der Privat-kapelle seines Freundes, des Grafen Michel-Frédéric Pillet-Will, schuf Rossini dieses Werk in der Besetzung für 2 Klaviere, Harmonium, Soli und Chor. Dabei hatte der Komponist, möglicherweise wegen der beengten räumlichen Verhältnisse, die Vorstellung von einem Chor von acht (professionellen) Sängern, welcher in vielen Partien von den vier Solisten verstärkt wird.
Mit Rossinis eigenen Worten, auf der zweiten Seite der Partitur vermerkt:
„12 Sänger von drei Geschlechtern - Männer, Frauen und Kastraten werden genug sein für ihre Aufführung, d.h. acht für den Chor, vier für die Soli, insgesamt also 12 Cherubine. Lieber Gott, verzeih mir die folgende Gedankenverbindung: 12 an der Zahl sind auch die Apostel in der berühmten Fressszene gemalt im Fresco von Leonardo, welches man „Das letzte Abendmahl" nennt; wer würde es glauben! Es gibt unter Deinen Jüngern solche, die falsche Töne anschlagen! Lieber Gott, beruhige Dich, ich behaupte, dass kein Judas bei meinem Mahle sein wird, und dass die Meinen richtig und mit Liebe Dein Lob singen werden..."
© by Stefan Schuck
Juni 2016 - Georg Friedrich Händel: Dixit Dominus
Collegium Vocale Bern
Orchestre Le Moment Baroque
Vital Julian Frey, Cembalo
Anne Montandon, Sopran
Bea van der Kamp, Sopran
Javier Robledano Cabrera, Altus
Achim Glatz, Tenor
Ismael Arroniz, Bass
Leitung: Michael Kreis
Georg Friedrich Händel: „Nisi Dominus“ für Soli, Chor und Orchester
Peteris Vasks: „The Fruit of Silence“ für Chor a cappella von 2013
Georg Friedrich Händel: „Concerto grosso“ d-moll HWV 328 für Orchester
Peteris Vasks: „Pater Noster“ für Chor a cappella von 1991
Georg Friedrich Händel: „Dixit Dominus“ für Soli, Chor und Orchester
Die Werke
Der junge Händel ist 1707 noch nicht „The Charming Brute“, als den ihn eine Londoner Karikatur fünf Jahre vor seinem Tod verspottete. In Italien ist der Protestant aus Halle an der Saale der „divino sassone“, der göttliche Sachse, der alle in Erstaunen setzt und sich in Rom mit Eifer in die katholische Kirchenmusik „reinkomponiert“ - und das macht er, wie die beiden Stücke Werke beweisen, mit sicherem Gespür und spiritueller Bravour. Er weiss, was seine römischen Gönner zu hören wünschen und erfüllt ihre Erwartungen mit seiner Musik, die einfallsreich und sensibel auf die Texte Bezug nimmt. Und in Rom sind diese immer auch tönendes Theater, das in neuen Klängen zu inszenieren ist.
Händels Vesperpsalm Nisi Dominus (Psalm 127), entstand 1707 in Rom für das Fest der Madonna del Monte Carmel. Er steht ganz in der Tradition der konzertanten mehrchörigen Motette, die im Rom der späten Barockzeit besonders gepflegt wurde. Die Psalmvertonung besticht - trotz der liturgisch gebotenen Kürze der Einzelsätze - durch festliche Klangfülle, kontrastierende Besetzungswechsel sowie typisch Händel’sche Bildkraft und Prägnanz.
Also grandiose Musik eines 22-jährigen Georg Friedrich Händel. 1707 entstand ebenfalls das Dixit Dominus. Es ist nicht nur Händels erstes gewichtiges Werk auf dem Gebiet der Kirchenmusik, es übersteigt auch in Umfang und Anlage deutlich seine beiden anderen lateinischen Psalmvertonungen. So unklar der genaue Zeitpunkt und Anlass der Uraufführung ist, so universell lässt sich das Werk heute im festlichen Gottesdienst oder Konzert aufführen.
Wenn zum Beispiel der Herr spricht, dann wiederholt Händel das „Dixit Dominus“ so oft, bis es auch der letzte, fast taube Diener Gottes gehört hat. Und wenn dieser „Dominus ... confregit in die irae suae reges“, wenn er am Tag des Zorns die Könige „zerschmettert“ wird, dann wühlt das Orchester im Untergrund unentwegt und lässt keinen Zweifel offen, dass es hier um Leben und Tod geht.
In der Mitte des Programms spielt das Orchester Händels „Concerto grosso“ in d-moll, HWV 328.
Und direkt vor bzw. nach Händels „Concerto grosso“ singt der Chor zwei A-Cappella-Werke vom lettischen Komponisten Peteris Vasks. Das 2013 entstandene „The Fruit of Silence“ und das „Pater Noster“ von 1991. Diese sphärische und meditative Musik bringt uns jeweils zurück in die Ruhe.
Dezember 2015 - Merry Christmas
Juni 2015 - Gioacchino Rossini: Petite Messe solennelle
War Rossinis „Petite Messe solennelle" in der Fassung für zwei Klaviere und Harmonium dem Konzertpublikum vor dreissig Jahren so gut wie unbekannt, ist sie bald vom „Geheimtipp für Musikliebhaber" zu einem beliebten und gerne aufgeführten „Bonbon" der romantischen Chorliteratur geworden. Die bescheidene Besetzung und die oft scheinbar einfache musikalische Textur des Chorsatzes trägt zur Beliebtheit des Werkes bei. Gerade auch bei kleineren Chören, welchen die grosse romantische Konzertliteratur schon allein wegen der Besetzung nicht zugänglich ist.
Rossinis „Petite Messe solennelle" entstand 1863 in Passy bei Paris, wo der Komponist eine Villa gekauft hatte. Für die Einweihung der Privat-kapelle seines Freundes, des Grafen Michel-Frédéric Pillet-Will, schuf Rossini dieses Werk in der Besetzung für 2 Klaviere, Harmonium, Soli und Chor. Dabei hatte der Komponist, möglicherweise wegen der beengten räumlichen Verhältnisse, die Vorstellung von einem Chor von acht (professionellen) Sängern, welcher in vielen Partien von den vier Solisten verstärkt wird.
Mit Rossinis eigenen Worten, auf der zweiten Seite der Partitur vermerkt:
„12 Sänger von drei Geschlechtern - Männer, Frauen und Kastraten werden genug sein für ihre Aufführung, d.h. acht für den Chor, vier für die Soli, insgesamt also 12 Cherubine. Lieber Gott, verzeih mir die folgende Gedankenverbindung: 12 an der Zahl sind auch die Apostel in der berühmten Fressszene gemalt im Fresco von Leonardo, welches man „Das letzte Abendmahl" nennt; wer würde es glauben! Es gibt unter Deinen Jüngern solche, die falsche Töne anschlagen! Lieber Gott, beruhige Dich, ich behaupte, dass kein Judas bei meinem Mahle sein wird, und dass die Meinen richtig und mit Liebe Dein Lob singen werden..."
© by Stefan Schuck
Reaktionen auf das Konzert:
R. S. aus Linden:
Es war mit das beste Konzert, das ich in den letzten Jahren in Bern gehört habe:
Eine wunderbare Arbeit, in der Musiker, Solisten und Chor auf hohem, technischen und musikalischen Niveau miteinander musiziert haben.
E. H. aus Langenthal:
Ein sehr eindrückliches Erlebnis; wunderbare Klangwelt und grosse Homogenität im Chor; wünsche mir weiterhin solche Werke!
N. H. aus Rubigen:
War hohe Qualität: Solosänger, Chor und Musiker. Das Gesamtpaket war einmalig!
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M. L. aus Langenthal:
Ich kenne das Collegium Vocale Bern als ganz wunderbaren Chor - und bei jedem Besuch bin ich überzeugt, das eben gehörte war das allerschönste Konzert. So ist es mir auch gestern ergangen. Das "Cum Sancto Spiritu" war geradezu eine Offenbarung. Vielen herzlichen Dank für die lebendige schnörkellose Aufführung.