Liebeslieder zum Sommeranfang

Freitag, 21. Juni 2024 um 20h00

Samstag, 22. Juni 2024 um 18h30

Schloss Holligen, Bern

 

CVB_Flyer_Brahms-Papagei_Juni 24.pdf
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Wenn der Sommer kommt und die Luft weich und warm wird, die Rosen ihre Blüten in vielen bunten Farben zeigen und ihre zauberhaften Düfte verströmen – was gibt es nahe liegenderes, als von der Liebe zu singen? Dieses grosse Thema der Romantik wurde in den von uns ausgewählten Liederzyklen von Johannes Brahms musikalisch umgesetzt. Er tat dies in seinen vielseitigen Walzer-Modellen auf ganz unterschiedliche Weise.

Das Collegium Vocale Bern, unterstützt von den Pianisten Benjamin Mead und Yuka Oechslin, breitet den Klangteppich der Liebeslieder zum Sommeranfang für die Zuhörenden aus. Nach dem Brahmszyklus Neue Liebeslieder Opus 65 steht ein total gegensätzliches Werk auf dem Programm: Die Kantate Nr. 5 «Der Papagei aus Kuba» des Schweizer Komponisten Heinrich Sutermeister, eine Auftragskomposition des Schweizer Radio SRG aus dem Jahr 1962.

Damit verlassen wir das Thema der Liebe und tauchen in die Tierwelt ein. In den sieben Fabelvertonungen erleben wir Sutermeisters feines Gespür für die tonmalerische Textgestaltung. So überrascht die Kantate mit Witz und geradezu entfesselter Dramatik. Der kompositorische Stil ist sehr eigenständig, beinah banal gehalten: Sopran und Tenor singen meist oktaviert die selben Töne, Alt und Bass ebenfalls. Das Werk wurde für Chor und Kammerorchester geschrieben. Wir führen die Fassung für Chor und Klavier auf.

Den Abschluss macht Brahms’ erster Zyklus Liebeslieder-Walzer Opus 52.

 

Familie Bach

Freitag, 2. Februar 2024 um 19h30

Friedenskirche, Bern

Friedenstrasse 9

Johann Sebastian Bach gehöret zu einem Geschlechte, welchem Liebe und Geschicklichkeit zur Musick, gleichsam als ein allgemeines Geschenck, für alle seine Mitglieder, von der Natur mitgetheilet zu seyn scheinen. So viel ist gewiß, daß von Veit Bachen, dem Stammvater dieses Geschlechts, an, alle seine Nachkommen, nun schon bis ins siebende Glied, der Musik ergeben gewesen, auch alle, nur etwan ein Paar davon ausgenommen, Profession davon gemacht haben.

 

Mit diesem familiengeschichtlichen Rückblick beginnt der bekannte, von Carl Philipp Emanuel Bach und Johann Friedrich Agricola verfasste Nekrolog auf Johann Sebastian Bach. Die Einbettung von Bachs Künstlertum in einen größeren familiären Rahmen war für sein Selbstverständnis wie für seine historische Ortsbestimmung von großer Bedeutung. Im Verlauf der Bach-Bewegung wurde daher auch die Musik seiner komponierenden Vorfahren wiederentdeckt. Eine grosse Anzahl von ihnen waren überdurchschnittlich begabte Komponisten, deren Werke das Musikleben bereichern.

 

So soll unser Programm besonders die Vorfahren Johann Sebastian Bachs ins Zentrum stellen, deren musikalische Kostbarkeiten interessante Mischungen aus Üblichem und Herausragendem sind. Von J. S. Bachs Söhnen sei hier der auch heute bekannteste vertreten: Carl Philipp Emanuel Bach.

 

Als musikalische Begleitung konnten wir die international erfolgreiche Oboenband La Petite Écurie engagieren.

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AMAO OMI - Sinnloser Krieg

Freitag, 23. Juni 2023 um 20h00

Samstag, 24. Juni 2023 um 18h30

Turm Schloss Holligen, Bern

 

Es freut uns sehr, Sie zu unserem Konzert unter dem Motto „Sinnloser Krieg“ im Schloss Holligen begrüssen zu dürfen. Die Musikstücke, die Sie zu hören bekommen, werden hierzulande selten aufgeführt, und die Begleitung durch vier Saxophonisten ist eine musikalische Überraschung.

In Claudio Monteverdis „Laetatus sum“ begegnet uns ein Ostinato, ein immer wiederkehrendes Motiv im Bass, das Sie sicher erkennen werden. Diese Vertonung für sechsstimmigen Chor mit einem Saxophonquartett begleiten zu lassen, ist ungewöhnlich, ja mutig. So wirkt die Musik äusserst schlicht und klar.

Hanns Eisler war politisch und künstlerisch gesehen der engste Weggefährte von Bertolt Brecht. Das Lied „Liturgie vom Hauch“ entstand 1930. Die sechs Strophen werden in Form einer Liturgie vorgetragen, allerdings von Eisler auf harte, schroffe Art bis fast zur Unkenntlichkeit verfremdet. Der sozialen Beelendung und der Brutalisierung der Gesellschaft werden die Naturidylle des Goethe-Gedichts „Über allen Gipfeln ist Ruh“ im Refrain gegenüber gestellt. Die Romantisierung der Musik und diverse Wortumstellungen wirken so gewollt hohl und verlogen.

„Amao Omi“ heisst „Sinnloser Krieg“. Giya Kanchelis Protest gegen den Krieg äussert sich in musikalischen Gegensätzen, in denen die Stille durch scharfe Töne unterbrochen wird. Diese erinnern an Schüsse, und sie erklingen in einer hässlichen Dissonanz. Andere musikalische Stellen sind berührend und poetisch, manche kraftvoll oder auch beklemmend.

Tauchen Sie in die Musik ein und lassen Sie sich überraschen.

„Wie liegt die Stadt so wüst“ von Rudolf Mauersberger ist eine Trauermotette. Der Kantor des Dresdener Kreuzchors komponierte sie unter dem Eindruck der Zerstörung der Stadt im Winter 1945. Er wählte aus den Klageliedern Jeremias die ausdrucksstärksten Stellen und vertonte sie.

Am 4. August 1945 wurde die Motette in der ausgebrannten Kreuzkirche in Dresden uraufgeführt.

Mit „Dona nobis pacem“ aus der Missa Brevis in B KV 275 von Wolfgang Amadeus Mozart beschliessen wir unser Programm – heiter und zuversichtlich.

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